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Achtsamkeit

Die Kunst, bei sich zu bleiben

Achtsamkeit - ein Begriff, um den man momentan kaum herum kommt.

Tatsächlich fühlen sich viele davon angezogen und möchten "das auch". Achtsam sein. Das hört sich ein bisschen nach heiler Welt und langsamer Zeit an.
Wenn ich achtsam bin, dann geht es mir besser, bin ich gesünder, fühle mich wohler.

Aber was hat es denn eigentlich damit auf sich? Schlagwörter wie "Im Jetzt leben", "Bei sich bleiben", "Achtsam sein" helfen häufig gar nicht und die Angebote rund um das Thema Achtsamkeit sind inzwischen zahllos.
Ob wir mit anderen singen, tanzen, meditieren, ganz bestimmte Kleidung, Farben, Schuhe (ja, gibts) tragen oder Seminare und Kurse besuchen - immer ist es das Angebot eines anderen Menschen, während wir am Ende vielleicht immer noch nicht herausgefunden haben, was Achtsamkeit eigentlich für uns ist. Und häufig auch gar nicht in der Lage sind, das Gelernte im normalen Alltag umzusetzen.

Genau genommen ist Achtsamkeit ein Seinszustand, eine Lebenshaltung. Achtsam sind wir nicht nur in den 10 Minuten Meditation oder wenn wir Yoga, Qigong, etc., machen.
Achtsam sind wir, wenn wir bei einem Glas Wein, einer Tasse Kaffee oder Tee mal tief durchatmen und nachspüren, wie es uns denn jetzt, in diesem Augenblick geht. Wenn wir den Moment der Zufriedenheit wahrnehmen und genießen können.

Achtsam sind wir, wenn wir in stressigen, schwierigen Momenten innehalten und wahrnehmen, dass es stressig ist. Nicht das übliche: "Oh je, ist das stressig, anstrengend, doof .....", sondern eher im Sinne von "Ok, das macht mir jetzt echt zu schaffen. Das ist wirklich anstrengend für mich." Indem wir die Situation so, wie sie ist, ersteinmal anerkennen und als gegeben hinnehmen. Erst aus diesem Moment heraus ist es ja überhaupt möglich, etwas zu verändern - falls das nötig sein sollte.

Achtsam sind wir auch, wenn wir bei einer Einladung, geplanten Aktion nicht gleich zu- oder absagen, sondern kurz innehalten und nachspüren, ob das ein gutes oder weniger gutes Gefühl in uns auslöst. Wie oft lehnen wir etwas ab, weil wir einen vollen Kalender haben, unser Partner da keine Zeit hat, etc ... nur um uns später zu denken "Mensch, da wäre ich eigentlich schon gerne hingegangen. Oder eben auch andersherum ;-)

Hierzu eine kleine Übung:
Wir setzen uns bequem hin, atmen tief durch und denken an etwas Schönes. Etwas, das uns Freude macht (oder gemacht hat), uns fröhlich oder sogar glücklich stimmt.
Und jetzt versuchen wir mal zu spüren, wo in unserem Körper wir dieses Gefühl eigentlich wahrnehmen. (Im Herz, im Bauch, überall?)
Wenn das geklappt hat, dann atmen wir erst langsam und tief mehrfach in diese Stelle hinein. Und versuchen dann, mithilfe unseres Atems, das Gefühl im ganzen Körper zu verteilen.
Bis wir die Freude, das Glück, überall spüren!


Zugegeben, das ist am Anfang nicht ganz leicht, wird aber mit jedem Mal einfacher. Und wenn wir das erstmal in den guten Zeiten üben, dann klappt das auch, wenn es uns mal nicht so gut geht. Versprochen!

Beschwerden, die immer wieder kommen zum Beispiel sind das perfekte Übungsfeld dafür... Schon wieder Kopfweh, Bauchweh, Migräne, Nackenschmerzen, usw.? Trotz Arztbesuch und Behandlung kommen sie einfach "grundlos" wieder?
Vielleicht ist es dann mal Zeit, dass wir uns damit auseinander setzen.
Unsere Übung lässt sich hier ohne weiteres nutzen, um den Beschwerden auf den Grund zu gehen.

Statt der guten Gefühle denken wir statt dessen an unsere Beschwerden. Wertfrei, ohne uns zu ärgern oder aufzuregen ;-). Nehmen wahr, welches Gefühl dabei in uns auftaucht. Spüren, wo wir dieses Gefühl im Körper wahrnehmen. Und dann - der Trick - lassen wir bewusst Bilder in uns aufsteigen, in welchem Moment wir das Gefühl schon mal hatten. Häufig ist der Moment der Erkenntnis mit tiefer Erleichterung oder auch einem "ach deswegen"-Aha-Moment verbunden.
Wenn wir dann so weit sind (*stolz sei*!), atmen wir tief durch und verteilen dann die Erleichterung, das Gefühl des Verstehens wieder mit unserem Atem in unserem Körper.

Auch diese Übung machen wir zu Beginn am Besten, wenn wir beschwerdefrei sind.

Achtsamkeit ist der Moment des inneren Stehenbleibens. Des "alles-was-ist"-Wahrnehmens. Der Augenblick, in dem wir einfach mal sind und nicht tun.
Unsere Kraft schöpfen wir aus der Anerkennung dessen, was ist. Nicht durch Ablehnung, Verleugnung und Flucht.
Wenn wir uns das zu eigen machen, werden die schwierigen Zeiten erträglicher und besser händelbar und die schönen Momente noch ein bisschen schöner. Und wer wünscht sich das nicht? ;-)

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